Autorentools – Alles für eine gute Story

In diesem kleinen Zwischenbeitrag möchte ich darüber reden, was für rund um meine Bücher nicht mehr missen möchte. Vielleicht ist auch für euch eine nette Idee dabei, oder ihr habt noch weitere Vorschläge, um den kreativen Prozess zu optimieren! 🙂
LG – Christine

Für den Anfang

Das gute, alte Notizbuch

Unausweichlich für den ersten Information-Dump.
Das aktuelle Modell (mit dem Namen Gill) ist gefüllt mit vielen, vielen bruchstückhaften Geistesblitzen, Songtexte, zusammenhanglosen Dialogen und Skizzen. Nicht alles, was glänzt, ist Gold, aber diese Dinge aus dem System zu haben, ist oft förderlich 🙂

Habe ich mich für eine Idee entschieden, werden diese Notizen sortiert und bei Bedarf in eine neue Sektion zusammengefügt. (sein wir ehrlich: eine Seite wird überblättert und ein WIP-Titel wird an den Anfang geknallt)

Das Moodboard

Pinterest ist hier der beste Freund.
Häufig scheitert ein Worldbuilding daran, dass man keine genaue Vorstellung hat oder die „Laune“ dazu fehlt. Pinnwände und dadurch erstellte Moodboards können hier Abhilfe schaffen.
Ich starte gerne mit einem Keyword (beispielsweise „Underground City“) und pinne das, was meinen Vorstellungen entspricht, an eine neue Pinnwand. In der Regel resultiert daraus ein Farbschema, das das Feeling der Welt gut wiederspiegelt und auf dem man aufbauen kann. Gleiches funktioniert natürlich auch mit Charakteren oder anderen Aesthetics wie Magie, Mechanik, Tiere, etc.
Hier seht ihr ein Beispiel, das ich für „The Fall of Human Nature“ erstellt habe. (Die Credits für das jeweilige Artwork liegen beim jeweiligen Künstler)

Schritte zur Geschichte

Multitool Papyrus Autor

Bevor die Kritiken über den Preis hier reinhageln: hört mich an.

Papyrus Autor, ein Tool speziell für Schreiblinge, hat eine ganze Reihe von Funktionen. Neben Rechtschreib und Grammatikprüfung, die sehr viel umfänglicher ist als in anderen Schreibtools wie Word oder Open Office, bietet Papyrus die Möglichkeit Datensätze aller Art anzulegen.

In diesem Abschnitt am Interessantesten ist wohl das Denkbrett, das eigentlich nicht mehr als eine Mindmap darstellt.

Wie man diese nutzt, ist jedem selbstverständlich selbst überlassen. Ein Blatt Papier mit Klebezetteln würde es hier auch tun.

Story- und Charakterbuilding

An diesem Punkt gehen die Arbeitsweisen der meisten Autoren sehr auseinander. Viele schreiben „on the fly“, andere planen lieber jede Szene einzeln. Tut hier, was für euch am besten funktioniert. Meistens geht hierfür der meiste Kaffee drauf.

Ich empfehle jedoch an dieser Stelle ein paar Dinge, die ihr für eine gute Geschichte braucht, fertig und parat zu haben:

  1. Einen fertig ausgefeilten Hauptcharakter (Stärken, Schwächen, Charakterentwicklung, Motivation)
  2. Das Ende der Story ( Was ist die finale Szene?)
  3. Der Höhepunkt (Worauf genau wollt ihr hinarbeiten?)
  4. Der ungeliebte rote Faden

Der rote Faden

In meinen Augen das Wichtigste und unausweichlichste einer Geschichte.
Der rote Faden hält Haupt- und Nebengeschichte/n zusammen und ist das, woran ein Autor den Leser immerzu erinnern sollte. Das Fehlen eines roten Fadens führt meist dazu, dass sich eine Geschichte unwirklich und/oder verwirrend anfühlt.
Anmerken sollte man hier, dass der rote Faden nicht notwendigerweise die Motivation des Hauptcharakters wiederspiegeln muss. Natürlich vereinfacht das die Sache häufig sehr, ist aber gerne berechenbar.

Was ist also ein guter roter Faden?
So genau kann man das wohl nicht festmachen. Es kann eigentlich alles sein, solange ihr es konsequent genug durchzieht. Wenn ihr eine Sci-Fi-Story schreibt, die die Umwelt kritisieren soll, dann ist es meistens nicht so gut mit Elfen und Einhörnern anzufangen 😉

Das Whiteboard

Oh Boi. Was würde ich nur ohne diesen guten Jungen anfangen?

Mein kleines, süßes Whiteboard begleitet mich bereits durch viele, viele Jahre. Sonst immer für Mindmaps missbraucht, beinhaltet es heutzutage immer das Wichtigste vor, während und nach dem Schaffensprozess:
Eine (grobe) Karte

Zusammen mit einigen Klebezetteln in Pfeilform, ist dies meiner Ansicht nach die beste Möglichkeit um die „wo zur Hölle sind meine Charaktere eigentlich“-Problematik zu umgehen.
Auch wenn meine Zeichenkünste nicht die allerbesten sind, hilft es sehr nicht zu vergessen, ob sich eine Hauptstadt im Süden oder Norden befindet, wie viele Ebenen dieses verflixte Schloss hat oder ob die Gruppe durch einen großen Teich schwimmen muss.

Tip: Outlining

Der letzte Punkt, der in meiner Arbeitsweise vor dem eigentlichen Schaffensprozess kommt, ist das sogenannte Outlining. Auch hier hat Papyrus Autor wieder ein tolles Tool, den Organizer, aber auch das kann man auf Papier übertragen.

Dies dient, in meinen Augen, hauptsächlich dazu den Überblick über die Geschichte nicht zu verlieren. Auch hier hat meiner Erfahrung nach jeder seinen eigenen Stil. Ich plane persönlich meine Kapitel gerne… kapitelweise 😀 Natürlich kann man dies auch kleinlich und peinlich genau für jede Szene machen.

Dabei sollte man an folgende Punkte denken:
1. Wer spielt mit?
2. Wo spielt das Kapitel/die Szene?
3. Was passiert?
4. Welchen Sinn hat das Kapitel/die Szene im großen Verlauf der Geschichte?
5. Welche neuen Informationen gebe ich dem Leser?

Punkt 4 und 5 sollen helfen, dass sich die Geschichte nicht langweilig oder langezogen anfühlt, oder ein zu großes Information-dumping entsteht. Natürlich hat man es als Autor gerne, wenn alle wichtigen Informationen und das ganze Worldbuilding ganz am Anfang stehen, leider verliert man den Leser hier häufig, oder wichtige Daten werden im weiteren Verlauf vergessen.
Durch passendes Outlining gibt man dem Leser Stück für Stück neue Informationen oder einen neuen Hook, baut die Geschichte weiter auf und hangelt sich am roten Faden entlang.

Bei jeder Szene zu hinterfragen „Brauche ich dies wirklich für die Geschichte? Oder will ich es einfach nur schreiben?“ hilft im Nachgang zu entscheiden, welche Szene man behalten möchte 😀 Pacing, also die Geschwindigkeit, mit der sich eure Geschichte entwickelt, ist hier ein gutes Wort.

Et Voila!

Schon habt ihr alle Werkzeuge, um eure Geschichte lebendigwerden zu lassen. Natürlich arbeitet jeder anders und meine Methoden sind kein Erfolgsrezept, aber vielleicht bekommt ihr die ein oder andere Idee, wie ihr euren Schaffensprozess vereinfachen, ergänzen oder ausbauen könnt.
Lasst mich gerne wissen, wenn ich etwas vergessen habe 😉

LG
Christine

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